Kotzen – Die slawische Feder
Kotzen klingt zwar jetzt nicht so weich, rund und anschmiegsam wie zum Beispiel Busendorf, dafür hat diese Gemeinde in Brandenburg – ja, was eigentlich? Also zu aller erst liegt Kotzen idyllisch inmitten von Wald und Feldern. Es ist zudem größer als wir gedacht haben. Zeigt sich schon allein daran, dass es hier zwei Bushaltestellen gibt. Eine alte Scheune, die historischer als historisch in ihrem Glanz erstrahlt, eine Schafherde, die sich keinen Deut für uns interessiert hat, und eine schmucke kleine Kirche runden das Angebot von Kotzen im Landkreis Havelland in Brandenburg ab.
Die Glocke der Kirche ist aus dem Jahr 1557. Außerdem erinnert das mächtige Gotteshaus an das jahrhundertelange Patronat der Stechows. Das Adelsgeschlecht besteht seit dem 13. Jahrhundert und die Familie kümmert sich noch heute um die Erhaltung der Schlösser in der Region. An einem der Ortsausgänge geht es laut Ortsausgangsschild zudem in Richtung Nirgendwo. Und auch die Straßenführung für Vorfahrtstraßen in Kotzen gibt uns Rätsel auf. Der Name Kotzen ist wahrscheinlich eine Ableitung aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie Faser oder Pflanze. Was das aber mit dem Ort zu tun hat, wird uns vorerst ein Rätsel bleiben. Warum vorerst? Wohl ehr bis in alle Zeit.
In meinem Lexikon-Atlas steht allerdings der Ortsname “Zumkotzen”. Ist das ein alter Name oder war der Kartograph ein Rächer oder Scherzkeks?
Moin. Da auf dem Ortsschild Kotzen steht, gehen wir mal von letzterem aus.